Glutamin

Was ist Glutamin?

Glutamin gehört zu den nicht-essentiellen, proteinogenen Aminosäuren und ist die am häufigsten ungebundene Aminosäure im menschlichen Körper. Proteinogene Aminosäuren werden für die Proteinbiosynthese benötigt, welche anhand unserer genetischen Information (DNA) aus einfachen Aminosäuren Proteine herstellt. In Proteinen finden wir ausschließlich L-Glutamin. Bakterielle Zellwände und Bestandteile einiger Antibiotika sowie Pilzgifte haben D-Glutamin eingebaut. Die Nomenklatur „L“ oder „D“ (beziehungsweise aktueller „R – S“) bezieht sich auf die räumliche Anordnung bestimmter Atome eines Moleküls. Glutamin wird aus Glutaminsäure und Ammoniak synthetisiert, wobei die Herstellung besonders in den Muskelzellen stattfindet. In der Medizin bezeichnet man die Glutaminsäure oft als Glutamat. Letzteres wird teilweise als Lebensmittelzusatzstoff (E 620) eingesetzt, der meist aus den Salzen der Glutaminsäure zu verstehen ist.

Wo kommt Glutamin vor?

Das Molekül stellt einen zentralen Metaboliten im Stoffwechsel aller Lebewesen dar und kommt proteingebunden als auch in freier Form in Tieren, Pilzen, Pflanzen und Bakterien vor. Unsere Muskulatur besteht aus circa 60 % dieser Aminosäure! Laut Medizin sollten wir zwischen 3 – 6 g Glutamin täglich zu uns nehmen. Rindfleisch, Pute, Weizen, Spirulina, Erdnüsse, Quark, Hüttenkäse, Lachs und Milch haben einen besonders hohen Stoffgehalt. Bestimmte Lebensumstände machen eine zusätzliche Supplementierung notwendig. Medizinischen Studien zufolge wurden beim Einsatz im Ausdauersport, intensiven Kurzzeitbelastungen, Verletzungen, Operationen und Verbrennungen positive Ergebnisse einer Glutaminnahrungsergänzung erzielt. Daher ist es wenig verwunderlich, dass L-Glutamin einen festen Bestandteil im Training und Bodybuilding hat.

Welche Funktionen hat das Molekül im menschlichen Körper?

Das aus der Glutaminsäure hergestellte Glutamin ist vor allem für die Wassereinlagerung in den Zellen verantwortlich und führt bei körperlicher Belastung zu einer Vergrößerung des Zellvolumens. Dadurch wird dem Körper ein anaboles Signal gesetzt, das eine Protein- und Glykogenbildung fördert. Glykogen ist die Kohlenhydratspeicherform von Glucose. Leber und Muskeln zählen zu den wichtigsten Speicherorten. Neben der anabolen (muskelaufbauenden) Wirkung, besitzt der Vitalstoff zusätzlich antikatabole Eigenschaften, welche bei körperlicher Anstrengung einem Abbau von Muskelgewebe entgegenwirken. Weiters verbessert es die körperliche Regenerationsfähigkeit während des Schlafes. Glutamin spielt ebenso eine wichtige Rolle bei der Nerven- und Darmfunktion. Es erhöht die Produktion des Neurotransmitters GABA (γ-Aminobuttersäure), welcher als wichtiger hemmender Botenstoff des Gehirns dient. Da Glutamin unter anderem den Stickstoff und Kohlenstoff, die für Zellwachstum und -teilung notwendig sind, liefert, stärkt es das Immunsystem. Aus diesem Grund kommt es nach Operationen, Unfällen oder chronischen Erkrankungen häufig zum Einsatz. Medizinische Studien belegen, dass Glutamin die Heilung von verbrannter Haut verbessert und generelle Hautalterung verlangsamt. Als Energielieferant nährt es ebenso die Darmschleimhaut.

Alpha-Ketoglutarat (AKG) ist im menschlichen Körper ebenfalls ein Glutamin-Lieferant. Hier erfährst du mehr zu diesem spannenden Molekül.

Vorteile von einer Nahrungsergänzung mit Glutamin

Glutamin ist für eine Vielzahl an Stoffwechselvorgängen und den Wasserhaushalt des Körpers verantwortlich. Es zählt zu jenen Aminosäuren mit der höchsten Plasmakonzentration. Diese wird durch sportliche Aktivitäten beeinflusst. Nach einem intensiven Training sind die Glutaminwerte bis zu 30 % reduziert, wobei zuerst der im Muskel enthaltene Anteil freigesetzt wird. Dies kann zu einem Muskelabbau führen. Eine zusätzliche Supplementierung bringt klare Vorteile.

  • Beugt einen Abbau von Muskelmasse vor und steigert das Muskelwachstum
  • Verzögert eine Ermüdung der Muskulatur
  • Unterstützt die körperliche Regeneration
  • Energielieferant für immunkompetente Zellen
  • Reguliert den Säure-Basen-Haushalt
  • Strafft die Haut
  • Stärkt Haarfollikel
  • Nährt die Magen- und Darmschleimhaut
  • Wirkt der Fettspeicherung entgegen

 

Quellen: