Epigenetisches Alter

Das epigenetische Alter bezieht sich auf Veränderungen in der DNA-Methylierung und anderen epigenetischen Markierungen, die im Laufe der Zeit auftreten und eine Rolle dabei spielen, wie schnell oder langsam der Alterungsprozess voranschreitet. Im Gegensatz zum chronologischen Alter, das einfach die Anzahl der Jahre seit der Geburt einer Person angibt, und dem biologischen Alter, das den Zustand des Körpers und der Zellen beschreibt, gibt das epigenetische Alter Einblick in die tatsächlichen zellulären Alterungsprozesse. Wir zeigen dir in diesem Artikel, wie man das epigenetische Alter messen kann, welche Unterschiede es gibt und was ein deutsch-amerikanischer Nobelpreisträger damit zu tun hat.

Wie unterscheidet es sich vom biologischen vs. chronologischem Alter?

Während das chronologische Alter eine lineare Fortschreitung der Zeit darstellt (stell dir als Analogie die Kerzen auf einem Kuchen vor) und das biologische Alter den Zustand des Körpers berücksichtigt, bietet das epigenetische Alter eine molekulare Perspektive auf die Alterung. Epigenetische Veränderungen können auf Umwelt- und Lebensstilfaktoren reagieren und somit eine individuelle Varianz im Alterungsprozess widerspiegeln, unabhängig von der chronologischen Zeit. Die Epigenetik ist ein hochkomplexes und spannendes Forschungsfeld. Wenn dich das Thema interessiert, geben wir dir einen besseren Überblick in unserem Epigenetik Artikel.

Wie kann man das epigenetische Alter messen?

Die Messung des epigenetischen Alters beruht auf der Analyse von DNA-Methylierungs-Mustern. Einer der bekanntesten Tests ist der Horvath-Methylierungstest, der eine Reihe von Methylierungsstandards verwendet, um das epigenetische Alter mit hoher Genauigkeit vorherzusagen. Eine Studie aus dem Jahr 2018, zeigte, dass das epigenetische Alter besser mit der Mortalität korrelierte als das chronologische Alter und das biologische Alter.

Epiage (epigenetischer Alterstest) von MoleQlar
Weißt du wie alt du wirklich (biologisch) bist? Der epiAge-Test gibt dir eine epigenetische Antwort auf diese Frage.

Wer war Steve Horvath und was hat er mit dem epigenetischen Alter zu tun?

Steve Horvath ist ein renommierter Bioinformatiker und Professor an der University of California, Los Angeles (UCLA). Er hat bedeutende Beiträge zur Entwicklung von Methoden zur Bestimmung des epigenetischen Alters geleistet. Seine Forschung hat dazu beigetragen, dass der Horvath-Methylierungstest zu einem wichtigen Werkzeug in der Altersforschung wurde. Für seine Forschungsarbeiten erhielt er sogar den Nobelpreis.

Darüber hinaus hat die Forschung von Juan Carlos Lopez Ortin und anderen Wissenschaftlern die Hallmarks of Aging erweitert, um die Rolle epigenetischer Regulation bei der Alterung zu berücksichtigen. Die Arbeit von Ortin und Kollegen betont die Bedeutung von epigenetischen Mechanismen bei der Modulation von Alterungsprozessen und liefert wichtige Einblicke in die molekularen Grundlagen des Alterns.

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Hallmarks of Aging und das epigenetische Alter

Die Hallmarks of Aging sind die molekulare Grundlage für ein besseres Verständnis, was im Alter mit unserem Körper passiert. Schaffen wir es diese Hallmarks umzukehren, so könnten wir das Altern an sich aufhalten – das ist zumindest die Hoffnung der Forscher. Die epigenetischen Veränderungen sind eines dieser Hallmarks.

Fazit

Das epigenetische Alter ist somit nicht nur ein interessantes Konzept, sondern ein nützliches Werkzeug zur Erforschung und Messung des Alterungsprozesses auf zellulärer Ebene. Es bietet Einblicke in die Dynamik der Alterung und ihre Vielfalt zwischen Individuen, was möglicherweise wichtige Implikationen für die Entwicklung von Interventionen zur Verlängerung der Lebensspanne und zur Verbesserung der Gesundheit im Alter hat.

Literatur

  • SWu JW, Yaqub A, Ma Y, Koudstaal W, Hofman A, Ikram MA, Ghanbari M, Goudsmit J. Biological age in healthy elderly predicts aging-related diseases including dementia. Sci Rep. 2021 Aug 5;11(1):15929. Link
  • Horvath, S., & Raj, K. (2018). DNA methylation-based biomarkers and the epigenetic clock theory of ageing. Nature reviews. Genetics, 19(6), 371–384. Link
  • López-Otín, Carlos et al. “Hallmarks of aging: An expanding universe.” Cell vol. 186,2 (2023): 243-278. Link