Chronologisches Alter

Du bist 30 Jahre alt, oder vielleicht 40? Das ist dein chronologisches Alter – die Anzahl der Jahre, die seit deiner Geburt vergangen sind. Es ist die Zahl, die du normalerweise angibst, wenn jemand nach deinem Alter fragt. Aber ist dieses chronologische Alter wirklich der beste Indikator dafür, wie gesund und vital du bist?

Chronologisches vs. biologisches Alter

Neben dem chronologischen Alter gibt es einen weiteren Indikator: Das biologische Alter. Während dein chronologisches Alter einfach die Anzahl der Jahre ist, die du gelebt hast, bezieht sich dein biologisches Alter darauf, wie alt dein Körper tatsächlich ist. Das biologische Alter berücksichtigt Faktoren wie den Zustand deiner Zellen, deine Stoffwechselgesundheit (z.B. eine Insulinresistenz), das Vorhandensein von Krankheiten und die Funktionsweise deiner Organe. Es ist im Wesentlichen ein Maß dafür, wie gut dein Körper altert. Um das biologische Alter zu messen, hat der Nobelpreisträger Steve Horvath die sogenannte Horvath Uhr entwickelt. Sie misst epigenetische Marker auf den Zellen und kann so eine sehr genaue Aussage über das biologische Alter erlauben. Mehr darüber findest du in unserem Artikel über das biologische Alter.

Das biologische Alter. Der genauere Prädiktor?

Studien haben gezeigt, dass das biologische Alter oft ein genauerer Prädiktor für die Gesundheit und die Lebenserwartung ist als das chronologische Alter. Zum Beispiel fand eine Studie heraus, dass Personen mit einem höheren biologischen Alter ein signifikant höheres Risiko für verschiedene altersbedingte Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes hatten, unabhängig von ihrem chronologischen Alter.

Chronologisches Alter und Longevity

Du könntest 40 Jahre alt sein, aber dein biologisches Alter könnte viel jünger sein – oder leider auch älter. Warum ist das wichtig? Nun, Studien legen nahe, dass ein niedrigeres biologisches Alter mit einer höheren Lebenserwartung und einer geringeren Anfälligkeit für altersbedingte Krankheiten verbunden ist. Es ist also nicht nur eine Frage, wie viele Jahre du auf dieser Erde verbracht hast, sondern auch, wie gut dein Körper diese Jahre bewältigt.

Epiage (epigenetischer Alterstest) von MoleQlar
Weißt du wie alt du wirklich (biologisch) bist? Der epiAge-Test gibt dir eine epigenetische Antwort auf diese Frage.

Forschungen haben gezeigt, dass verschiedene Faktoren das biologische Alter beeinflussen können. Dazu gehören Lebensstilgewohnheiten wie Ernährung, Bewegung und Stressmanagement, genetische Veranlagung, Umweltfaktoren und sogar psychosoziale Einflüsse.

Zusätzlich haben Studien gezeigt, dass das biologische Alter mit den sogenannten “Hallmarks of Aging” zusammenhängt – den grundlegenden biologischen Prozessen, die den Alterungsprozess beeinflussen. Dazu gehören Zellalterung, genetische Instabilität, epigenetische Veränderungen, Verlust von Proteostase, Stoffwechselveränderungen, chronische Entzündung, Verlust der Regenerationsfähigkeit und die Dysbiose. Mehr dazu findest du in unserer ausführlichen Übersicht zu den Hallmarks of Aging.

Fazit

Indem du einen gesunden Lebensstil pflegst, deine Gesundheit im Auge behältst und dich regelmäßig um deine körperliche und geistige Fitness kümmerst, kannst du dazu beitragen, dass dein biologisches Alter niedrig bleibt – und damit auch deine Chancen auf ein langes und gesundes Leben.

Das chronologische Alter mag uns sagen, wie viele Kerzen wir auf unserer Geburtstagstorte haben sollten, aber das biologische Alter ist der wahre Maßstab dafür, wie jung und lebendig wir uns fühlen. Also denk daran, nicht nur Jahre zu zählen, sondern sicherzustellen, dass diese Jahre auch gut gelebt werden!

Literatur

  • SWu JW, Yaqub A, Ma Y, Koudstaal W, Hofman A, Ikram MA, Ghanbari M, Goudsmit J. Biological age in healthy elderly predicts aging-related diseases including dementia. Sci Rep. 2021 Aug 5;11(1):15929. Link
  • Horvath, S., & Raj, K. (2018). DNA methylation-based biomarkers and the epigenetic clock theory of ageing. Nature reviews. Genetics, 19(6), 371–384. Link
  • López-Otín, Carlos et al. “Hallmarks of aging: An expanding universe.” Cell vol. 186,2 (2023): 243-278. Link