Lebensspanne

Die Lebensspanne eines Individuums definiert den Zeitraum vom Moment der Geburt bis zum natürlichen Lebensende. Im Gegensatz zur Gesundheitsspanne, die sich auf die Jahre bezieht, in denen ein Mensch aktiv und weitgehend frei von chronischen Krankheiten lebt, umfasst die Lebensspanne die gesamte Dauer des Lebens, einschließlich der Zeit mit möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Die Unterscheidung zwischen Lebens- und Gesundheitsspanne gewinnt zunehmend an Bedeutung, da sie es uns ermöglicht, nicht nur die Länge, sondern auch die Qualität des Lebens in den Fokus zu rücken. Wir geben dir einen detaillierteren Einblick in das Thema und klären auf, was die Global burden of disease Studie mit dem Thema zu tun hat.

Ursprung des Konzepts

Die Differenzierung zwischen Lebensspanne und Gesundheitsspanne hilft, einen Forschungsschwerpunkt zu definieren, der sich weniger auf die Maximierung der Lebensdauer als vielmehr auf die Optimierung der lebenswerten Jahre konzentriert. Während die allgemeine Lebenserwartung in vielen Teilen der Welt gestiegen ist, hat sich die Zeit, die Menschen in guter Gesundheit verbringen, nicht im gleichen Maße erhöht. Dies hat zu einem verstärkten wissenschaftlichen Interesse an Strategien geführt, die darauf abzielen, die Gesundheitsspanne zu verlängern und so eine höhere Lebensqualität zu gewährleisten.

Forschung.

Persönlichkeiten wie Peter Attia, Bryan Johnson und David Sinclair haben sich durch ihre Arbeit hervorgetan und wesentliche Beiträge zur Differenzierung zwischen Lebens- und Gesundheitsspanne geleistet. Laut Peter Attia verbringt ein Großteil der Menschen mehr als 7 Jahre in schlechter Gesundheit.

Verlängerung der Lebensspanne

Obwohl die Verlängerung der Gesundheitsspanne im Vordergrund steht, gibt es auch bemerkenswerte Bemühungen, die Lebensspanne selbst zu verlängern. Ansätze hierfür umfassen unter anderem:

  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, reich an Nährstoffen, kann die Grundlage für ein langes, gesundes Leben bilden.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität unterstützt die Erhaltung der körperlichen und geistigen Gesundheit.
  • Stressmanagement: Die Reduktion von chronischem Stress kann entscheidend zur Verlängerung der Gesundheitsspanne beitragen.
  • Ausreichend Schlaf: Guter Schlaf fördert die Zellregeneration und unterstützt kognitive Funktionen.
  • Vermeidung schädlicher Gewohnheiten: Nichtrauchen und mäßiger Alkoholkonsum können die Lebenserwartung erhöhen.
  • Präventive Medizin: Regelmäßige medizinische Untersuchungen ermöglichen die Früherkennung und Behandlung von Krankheiten.
  • Soziale Bindungen: Ein starkes soziales Netzwerk trägt zum emotionalen Wohlbefinden und einer längeren Lebensdauer bei.

Wusstest Du?

Männer, die täglich mehr als zehn Zigaretten rauchen, erfahren einen Verlust an Lebenserwartung von etwa 9,4 Jahren, während bei Frauen dieser Verlust bei etwa 7,3 Jahren liegt. Selbst ein zurückhaltenderer Tabakkonsum von weniger als zehn Zigaretten täglich führt bei beiden Geschlechtern immer noch zu einer Reduktion der Lebenserwartung um circa fünf Jahre. Das sind die Ergebnisse einer Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Die Global Burden of Disease – ein Maß für die Gesundheit

Die „Global Burden of Disease“ (GBD) Studie ist ein umfassendes Forschungsprogramm, das darauf abzielt, systematisch die globale Verteilung und Ursachen von einer breiten Palette von großen Krankheiten, Verletzungen und Gesundheitsfaktoren zu quantifizieren. Diese Studie wird regelmäßig aktualisiert, um die neuesten Daten und Trends im Bereich der globalen Gesundheit widerzuspiegeln. Die wichtigsten Erkenntnisse sind:

  • Krankheitslast: Die Studie bietet Einsichten in die Krankheitslast weltweit, gemessen in Disability-Adjusted Life Years (DALYs), die sich aus der Summe der durch vorzeitigen Tod verlorenen Lebensjahre (Years of Life Lost, YLLs) und der durch Behinderung beeinträchtigten Lebensjahre (Years Lived with Disability, YLDs) zusammensetzen.
  • Führende Todesursachen und Risikofaktoren: Die GBD identifiziert die führenden Todesursachen und Risikofaktoren für Gesundheit weltweit. Historisch gesehen waren Infektionskrankheiten wie HIV/AIDS und Malaria sowie Mütter- und Kindergesundheit führende Ursachen für Krankheitslast in niedrigeren Einkommensländern, während in höheren Einkommensländern nicht übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes dominieren.
  • Trends über die Zeit: Die Studie verfolgt die Trends bei Krankheiten, Verletzungen und Risikofaktoren über die Zeit, was Aufschluss über sich verändernde Gesundheitsprofile weltweit gibt. Dies hat unter anderem gezeigt, dass die Lebenserwartung global gestiegen ist, obwohl diese Fortschritte nicht überall gleich verteilt sind.
  • Geografische und demografische Unterschiede: Die GBD liefert detaillierte Daten zur Krankheitslast, aufgeschlüsselt nach Region, Land, Alter und Geschlecht. Dies hilft, gesundheitliche Ungleichheiten aufzuzeigen und kann zur Formulierung gezielter Gesundheitspolitiken beitragen.
  • Auswirkungen von Risikofaktoren: Ein wesentlicher Bestandteil der Studie ist die Bewertung der Auswirkungen verschiedener Risikofaktoren wie Rauchen, ungesunde Ernährung, Luftverschmutzung und mangelnde körperliche Aktivität auf die globale Gesundheit. Dies bietet wichtige Einblicke für Präventionsstrategien.

Wusstest Du?

Die „Global Burden of Disease“ Studie zeigt auf, dass die führenden Ursachen für die meisten Years of Life Lost (YLLs) in der westlichen Welt, auch nach den jüngsten Daten bis 2021, konstant geblieben sind. Zu diesen führenden Ursachen gehören ischämische Herzkrankheiten, Schlaganfälle, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) und untere Atemwegsinfektionen. Diese Bedingungen sind seit 1990, dem Startpunkt der Datenerhebung der Studie, die gleichen geblieben.

Fazit

Die Lebensspanne eines Menschen umfasst mehr als nur die Jahre von der Wiege bis zur Bahre. Sie beinhaltet auch die Qualität dieser Jahre, die Freiheit von Krankheiten und die Fähigkeit, ein erfülltes Leben zu führen. Während die Wissenschaft weiterhin Wege erforscht, sowohl die Lebens- als auch die Gesundheitsspanne zu verlängern, liegt es auch in unserer eigenen Verantwortung, durch gesunde Lebensweise und präventive Maßnahmen zu einem langen und gesunden Leben beizutragen.

Literatur

  • Tomic, Dunya et al. “Lifetime risk, life expectancy, and years of life lost to type 2 diabetes in 23 high-income jurisdictions: a multinational, population-based study.” The lancet. Diabetes & endocrinology vol. 10,11 (2022): 795-803. Link
  • Murray, Christopher J L. “The Global Burden of Disease Study at 30 years.” Nature medicine vol. 28,10 (2022): 2019-2026. Link
  • Islami, Farhad et al. “Person-years of life lost and lost earnings from cigarette smoking-attributable cancer deaths, United States, 2019.” International journal of cancer vol. 151,12 (2022): 2095-2106. Link