Longevity, Magazin

Rotlicht-Panel im Praxistest

Wissen Artikelbild Photonprotest

Wann wird’s mal wieder richtig Sommer? Für mich, seit der freundliche Bote vor einigen Tagen ein übergroßes Paket vor die Tür stellte. Der Absender war Photon Pro, unter anderem Anbieter von Geräten zur Photobiomodulation. Ist das so etwas wie Rotlicht, nur in größer?

Wie auch ich kennt beinahe jeder noch die kleinen Rotlichtlampen, die eine punktuelle Bestrahlung ermöglichen und in vielen Familien meist bei festsitzendem Schnupfen ausgepackt wurden. Schon in seinen Abmessungen bewegt sich das größere Modell der beiden Infrarotmodule von Photon Pro mit beinahe einem Meter Höhe, 22 cm Breite und 180 LEDs, davon 90 Rotlicht und 90 im Nahinfrarotbereich (NIR) sowie einer Gesamtwattzahl von 900, in einer anderen Dimension.

Der Lieferumfang

Geliefert wird das Modul mit einem Flaschenzugsystem, ideal für eine Aufhängung im Türrahmen oder an einer Wand zur großflächigen Ganzkörperbestrahlung, einem ausreichend langen Netzkabel und einer lichtundurchlässigen Verdunklungsbrille.

Die Inbetriebnahme ist unkompliziert, eine Steckdose genügt. Das schnörkellose Modul im weiß lackierten Stahlkorpus wirkt durchaus wohnzimmertauglich.

Je nach Einsatzgebiet kann die Lampe wahlweise vertikal stehend oder hängend, wie auch horizontal verwendet werden. Zur zeitgleichen Bestrahlung beider Beine bietet sich eine horizontale Verwendung an. Für die Ganzkörperbestrahlung, der Behandlung des Nackens oder oberen Rückens empfiehlt sich ein vertikaler Einsatz.

Als besonderes Feature sind definitiv die eindeutig beschrifteten Kippschalter auf der Rückseite des Moduls zu nennen, die ein gemeinsames oder getrenntes Ansteuern der therapeutisch wirksamen Wellenlängen erlauben. Im Unterschied zum klassischen Rotlicht entwickelt sich durch die LED-Technologie kaum Wärme, was wesentlich höhere Lichtintensitäten ermöglicht, ohne die Haut durch Hitze zu schädigen und Gewebeproteine zu denaturieren. Potentiell schädliche Wellenlängen werden komplett gefiltert.

Was ist der Unterschied zur Rotlicht-Lampe meiner Kindertage?

Vor allem die therapeutisch wirksamen Wellenlängen des für unsere Augen sichtbaren roten (660 nm) und des unsichtbaren nahinfraroten (850 nm) Bereichs. Rotes Licht interagiert mit dem Körper in ähnlicher Weise wie nahinfrarotes Licht – wie man annimmt, unter anderem durch die Erhöhung der Energieerzeugung (ATP) in unseren Zellen.

Während die roten Wellenlängen in den ersten 2 bis 2,5 mm des Hautgewebes absorbiert werden, kann nahinfrarotes Licht deutlich tiefer in den Körper eindringen. Derselbe Mechanismus ist auch für viele der Vorteile des Sonnenlichts verantwortlich, das die roten Wellenlängen als Teil seines Spektrums enthält. Das Sonnenlicht enthält jedoch auch die für den Sonnenbrand verantwortliche und schädliche UV-Strahlung, sowie das für den Tag-Nacht-Rhythmus wichtige blaue Licht.

Mein Rotlicht-Praxistest

Plug and play, Modul in Position, Stecker in die Dose. Jetzt nur noch die Kippschalter auf der Rückseite betätigen und es kann losgehen. Ein bisschen Vorbereitung kann allerdings nicht schaden: Einen Timer, um eine vordefinierte Bestrahlungsdauer einzustellen gibt es nämlich nicht. Und mit lichtundurchlässiger Brille auf der Nase oder geschlossenen Augen sieht es sich schlecht auf die Uhr. Also, Handywecker gestellt und nochmals auf Neustart.

Auch durch die geschlossenen Augenlider nehme ich wahr, wie alles um mich orange erstrahlt. Urlaubsgefühl, als würde in Capri die rote Sonne im Meer versinken. Die beiliegende Brille ist zwar anpassbar, für mein Gesicht aber zu groß.

Da der Anbieter Augenschädigungen bei sachgemäßer Anwendung ausschließt, mache ich einfach die Augen zu. Auch weil positive Studien zur altersbedingten Makuladegeneration vorliegen.

Die Welt sieht danach für einige Minuten anders aus, nämlich farblich invers, also nicht erschrecken. Der Effekt scheint sich nach einigen Anwendungen abzuschwächen.

Im gewünschtem Bestrahlungsbereich mache ich mich (wie es einst in der Arztpraxis hieß) frei. Eine leichte Wärmeabstrahlung des Gerätes ist wahrnehmbar, kein Vergleich zur Hitze klassischer Rotlichtlampen. 900 Watt Leistung benötigen einen Lüfter, ein gleichmäßiges Rauschen ist deutlich zu hören – als unangenehm empfinde ich es nicht.

Photonpro Panel Ausschnitt Rot
Die Geräte von Photon Pro spenden Licht im Bereich der beiden Wellenlängen 660nm (rot) und 850nm (nahinfrarot).

Und was ist mit der Elektrostrahlung?

Potentiell schädliche Elektrostrahlung ist laut Hersteller, ab einer Entfernung von 30 cm vom Modul, nicht mehr messbar. Diese gelten ohnehin als Mindestabstand für die Nahinfrarotstrahlung. Bei rein kosmetischen Anwendungen (je nach Lebensphase, Akne oder Falten) im Rotlichtbereich werden sogar Distanzen von 60cm und mehr als ausreichend empfohlen.

Nach wenigen Minuten macht sich ein Wärmegefühl im Körper bemerkbar, das auch noch nach der Anwendung anhält. Ich verwende das Panel für maximal 10 bis 15 Minuten morgens. Die abendliche Anwendung steht noch aus.

Photonpro Panel Mittel
Das Photon Panel M von Photon Pro ist kleiner und dadurch unkomplizierter in der Handhabung.

Die Ergebnisse

Vom angenehmen Gefühl nach der Anwendung abgesehen noch keine. Aber das wäre nach zehn Testsitzungen auch zuviel verlangt. Im Anschluss fühle ich mich (und damit hoffentlich auch meine Mitochondrien und Zellen) fit und bereit für den Tag. Vorher-Fotos sind gemacht, in einem halben Jahr wird verglichen. Muskuläre Probleme oder andere Indikationen lagen nicht vor.

Ich bleibe dran!

Text: Katharina Griessinger

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